Niemandslieder bei IDA3
Mein Blick geht auf’s Meer.
Immer, jeden Tag, geht mein
Blick auf’s Meer. Salzverkrustete
Lider. Noch im Schlaf suche ich den
Einzigen Geliebten. Und sehe doch nur,
Gleißend und schweigsam, das Meer.
Patricia Falkenburg –
Lyrik, Fotovisualisationen
und Cyanotypien
Susanne Keens –
Goldschmiedearbeiten
Simone Lukas –
Malerei, Video, Skulptur
und Cyanotypien
Lucia Mense –
Komposition, Flöten
Cora Schmeiser – Komposition,
Gesang, Klangschalen
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Videomitschnitt Michael Kratzer:
Niemandslieder-Performance in den
Kunsträumen der Michael-Horbach-
Stiftung in Köln; Juni 2023.
Das Niemandsliederprojekt war eine Umkreisung und
künstlerische Betrachtung der Odyssee, ausgehend von dem
Kunst-/Lyrikbuch „Niemandslieder“ von Patricia Falkenburg.
Fünf Künstlerinnen ganz unterschiedlicher Disziplinen näherten
sich den alten Geschichten, erkundeten Leitmotive und fragten
nach der Präsenz der „alten Geschichten“ in der heutigen Zeit.
Wie sie fortwirken und was sie uns womöglich immer noch zu
erzählen haben.
Das Niemandslieder-Projekt wanderte somit – darin ganz wie
Odysseus – zwischen Welten und fand Raum in einem komplexen
künstlerischen Werk. Leitmotiven konnte nachgespürt werden, in
den Gedichten, Bildern, skulpturalen Kunstwerken der Gold-
schmiedin und der bildenden Künstlerinnen. Die Musikerinnen
verliehen im Zusammenspiel mit der rezitierenden Autorin dem
Text Klang und Ausdruck und verwoben dadurch alle Sinne zu
einem Gesamten während der Auftritte in der Ausstellung.
Odysseus aber entzog sich konsequent der Wahrnehmung,
spürbar allein durch seine Abwesenheit. Bis er – von seiner
Geschichte hinweg gealtert – in einem allerletzten Gedicht zu
den Zuhörern sprach.